Der Wahlhelfer behandelt die Entwicklung eines jungen Gerichtsrefe- rendars und FDP-Anhängers zum Revolutionär. Da es sich um einen Agitationsfilm handelt, kann von einer 'Entwicklung' natürlich nicht die Rede sein. Die politische Verbesserung Harald Lochs vollzieht sich vielmehr 'sprunghaft' so wie ab Mitte der sechziger Jahre alles 'sprunghaft' verläuft: der Volkskrieg in Vietnam, die Zuspitzung der Klassenkämpfe in der BRD und Westberlin, die Transformation des SDS von einer (bereits abgehängten) Unterorganisation der SPD zur Sturmspitze der außerparlamentarischen Opposition und die Verschärfung der Widersprüche zwischen Studenten und Administration an der DFFB.
Neben der Geschichte von der Politisierung eines jungen Mannes erzählt der Film etwas über Kreuzberg, über die Probleme der FDP in einem traditionellen Berliner Arbeiterbezirk und über eine Liebe in Algerien. Es lohnt sich somit, ihn genauer zu betrachten.
(Klaus Kreimeier)
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