Zwischen zwei Kriegen von Harun Farocki ist ein Film über die Zeit der Hochöfen, 1917 bis 1933, über die Entwicklung einer Industrie, über eine perfekte Maschine, die so lange laufen mußte, bis sie sich selbst zerstörte. Der Essay des Berliner Filmemachers Harun Farocki über die Schwerindustrie und das Gichtgas überzeugt durch kühle Abstraktion, durch die monomanische Besesseneheit des Autors, der an Hand eines einzigen Beispiels den selbstzerstörerischen Charakter der kapitalistischen Produktion zu belegen versucht...
Zugleich ist Zwischen zwei Kriegen auch ein Film über die Anstrengung des Filmemachens, eine Reflexion über Handwerk und Herstellungsbedingungen. Farocki entfernt sich radikal von der gedankenlosen Schlampigkeit üblicher Fernseharbeiten. Die Klarheit und präzise Kadrierung seiner spröden Schwarzweißkompositionen, die Gedanken nicht illustrieren, sondern selber Gedanken sind, erinnern oft an den späten Godard. Die Armut dieses Films, dessen Produktion sechs Jahre in Anspruch nahm, ist zugleich seine Stärke.
(Hans C. Blumenberg, 2.2.1979)
Regie, Schnitt Harun Farocki Regie-Assistenz Jörg Papke Buch Harun Farocki unter Verwendung von Das große Verbindungsrohr (1975) Wissenschaftliche Mitarbeit Hella Jürgens Script Wolfgang Bruckschen Kamera Axel Block, Ingo Kratisch Kamera-Assistenz Melanie Walz Licht Melanie Walz Ton Karl-Heinz
Rösch Mischung Gerhard Jensen Musik Auszüge aus Gustav Mahlers Lied von der ErdeAusstattung, Kostüme, Masken Ursula Lefkes Requisiten Ursula Lefkes, Jörg Papke Aufnahmeleitung Wolfgang Bruckschen Darsteller Ingemo Engström (Krankenschwester), Jeff Layton (Hochöfner), Reneé Schlesier, (Trauernde) Stephan Matsch (Ingenieur), Willem Menne (Ingenieur), Peter Fitz (Ingenieur), Hildegard Schmahl (Frau), Konrad Born (Lernender), Friedelm Ptok (Schlotbaron), Ingrid Oppermann (Kommunistin), Wolfgang Winkler (Kommunist), Peter Nau (Kommunist), Caroline Neubaur (schöne Bürgersfrau), Harun Farocki (Harun Farocki) Sprecher Harun Farocki Produktion Harun Farocki Filmproduktion, Berlin-West, (Eigenproduktion aus den Mitteln aller Beteiligten) Produktionsleitung Jörg Papke Format 16mm, s/w, 1:1,37 Länge 83 Min. Uraufführung 05.11.1978, Duisburger Filmwoche Kinostart 17.11.1978, Berlin-West (Cinema Bundesallee) Erstverleih Basis Film-Verleih Erstsendung 11.12.1993, Hessen 3 Auszeichnung Prix Carosse d´Or 1978
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