In letzter Zeit denk ich eigentlich, daß alles schon auf Lumière zurückgeht. Die Schnittidee ist mit der Lumièrischen Erfindung vorhanden, und damit die Zerstörung der durée. Wenn du diesen Filmstreifen anguckst, sind da sowieso von Einzelbild zu Einzel- bild lauter kleine Schnitte. Warum soll man da nicht die Filmstreifen aneinanderkleben? (Klaus Wyborny)
Am Wochenende vom Oktober zum November 1975 zeigte das Filmforum Düsseldorf Filme von Erich von Stroheim. [...]
Über Stroheim ist nicht nur viel gesagt, über ihn ist auch viel gehört worden. Die sehr spezifische Klassizität seines Werks ist nicht erst beim Schreiben, schon beim Sehen ein Hindernis. Jede versuchte Voraussetzungslosigkeit ist gleich unglaubwürdig.
Er (David O. Selznick) postuliert die persönliche Verantwortung des Produzenten. Ein kreativ-geschäftliches Schöpfertum. Der Produzent, der eine Art Herausgeber ist, und auf den sich der Regisseur stützen kann, muß vor allem in allen Bereichen kompetent sein. Die Memos und wie sie ediert sind, wollen sprechen das Recht dieses Mannes, zu tun, was er tut.
In einem Gartenlokal beim SFB sagte ein Kameramann zu mir, Fernsehen das ist nicht Antonioni, Fernsehen, das ist die Kamera, auf die die laufende Uhr gerichtet wird. Einer, der ausgestiegen war, sagte, er hätte keine Filme vorzuzeigen, er hätte nur ein paar Einstellungen durchgesetzt. Obwohl ich, und dazu bin ich ja ein freier der Klasse B, eingekauft werde, um Namensartikel zu produzieren, ist es mir schon gelungen, anonyme Sachen gut zu machen.
So wenig es ein Tal gibt (und tanzen tun die Frauen auch nicht) so wenig gibt es Räume oder auch nur Leute, die die Handlung durch die Räume tragen. Das ist so bemerkenswert, weil mit einer Unzahl von Kameraoperationen gearbeitet wird, alle schulmäßig, wie man beim Fußball sagen würde, die aber bewirken, daß die behaupteten Raum- und Zeitkontinuitäten in der Filmerzählung immer unglaubwürdiger werden.
Die Schönheit, in die der Film getaucht ist, mit betont erlesenen, fast künstlichen Arrangements der Personen, Räume und Landschaften, ist angesichts der Unterdrückung, die sichtbar wird, der reine Hohn und Anlaß zum Protest. Die schöne Gegend am Luganer See spielt mit, aber die Spannung läßt nach. (Textcollage aus Zitaten von Filmkritiken)