Regie, Buch Harun Farocki mit Matthias Rajmann, Ingo Kratisch, Rosa Mercedes Schnitt Max Reimann mit der Unterstützung von ZDF/3sat, Mainz, (Inge Classen), Galerie Greene Naftali, New York, (Carol Greene), ZKM, Karlsruhe, (Peter Weibel) Produzent Harun Farocki Format Video-BetaSp, Farbe, 1:1,3, 23 Min. (Loop), Deutschland 2000 Anmerkung Single-Channel-Version erhältlich

Auge / Maschine

Im Zentrum des Films stehen die Bilder des Golfkriegs, die 1991 weltweit Aufsehen erregten. In den Aufnahmen von Projektilen im Zielanflug waren Bombe und Berichterstatter identisch. Gleichzeitig waren die fotografierten und die computer-simulierten Bilder nicht unterscheidbar.

Mit dem Verlust des 'authentischen Bildes' wurde auch die historische Zeugenschaft des Auges aufgehoben. Es heißt, im Golfkrieg seien nicht neue Waffen zum Einsatz gekommen, sondern eine neue Bilderpolitik. Hier seien die Grundlagen einer elektronischen Kriegsführung geschaffen worden.

Wichtiger als Durchschlagskraft und Kilotonnage ist heute der sogenannte C3I-Zyklus, der unsere Welt mittlerweile umspannt. C3I heißt: Command, Control, Communications and Intelligence – und meint globale und taktische Frühwarnsysteme, Geländeüberwachung mit seismischen, akustischen und Radar-Sensoren, Funkpeilung und Abhören gegnerischer Nachrichten sowie das Unterdrücken all dieser Mittel durch Störsender. Harun Farocki geht der Frage nach, wie militärische Bildtechnologien Eingang finden in das zivile Leben.

(Produktionsmitteilung)