Der Krieg findet immer einen Ausweg (Brecht). Wenn es einen Zusammenhang gibt zwischen Produktion und Destruktion, der Entwicklung der produktiven und destruktiven Kräfte, dann ist die Atombombe die ultimative Waffe des Industriezeitalters. Größte Tonnage, höchste Todesrate, weitreichendste Zerstörung. Was folgt auf sie, was aber sind die Waffen des postindustriellen Zeitalters? Für die postindustriellen Produkte gilt, dass ihr materieller Anteil abnimmt und dass sie deshalb zunehmend weniger verschleißen. Damit sie den Markt nicht verstopfen, müssen sie künstlich veraltet werden, wie Marx das nannte: moralisch verschlissen werden.
Es gilt auch für den Monopolisten, dass nur ständige Erneuerung die Produkte altern lässt und entwertet, einer Konkurrenz bedarf es dazu nicht mehr. Die Konkurrenz hat bisher die Feindschaft begründet. Jetzt wird die Konkurrenz innerlich und ein äußerer Feind ist nicht mehr zu haben. Der Feind ist unter uns und in uns. Es werden Waffen gebraucht, die eine Person unter tausend treffen. Die Ökonomie verlangt Kriege mit höchster Treffsicherheit. Etwa: Kriege mit humanitärer Begründung.
(Harun Farocki)
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