Bei der Sichtung unzähliger Kriegsfilme entdeckten wir eine Reihe von Tropen, die immer wieder in vielfältiger Varianz auftauchen: Kaum ein Kriegsfilm, in dem sich der Schrecken des Krieges nicht irgendwann epiphanisch auf die Gesichter der Protagonisten legt; ein gelähmtes Innehalten, aufgerissene Augen, die nicht mehr sehen können wollen. Eine andere Anspannung, die den Kriegsfilm zäsiert, ist das Schleichen der Kämpfer durch unwirtliches Gebiet; ängstliches Schleichen oder Kriechen, mit gezücktem Gewehr durch die Wüste oder den Djungel, durch Schlamm und Morast.

Oft versenken sich in den schlimmsten Momenten des Gerade-noch-überlebt-Habens die Soldaten in der Betrachtung einer Fotografie ihrer Frau, Freundin oder Familie, die sie in der Brusttasche oder im Helm mit sich tragen.

Unsere Installation zeigt einen Zusammenschnitt solcher Tropen, neben turbulenten Flugzeug-Montagen sind es meist die leisen Momente, in denen der Kriegsfilm zu sich kommt oder aber auf sein Ende hofft.

(Antje Ehmann)